Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ein rauschendes Klangfest. Die Pianistin Shizuko Yamamoto.
(...) Ihre brillanten technischen Fähigkeiten erlaubten ihr ein im wahren Sinne spielerischen Umgang mit der geforderten Virtuosität. Ihre Klangschleier waren wundervoll transparent, Melodien zeichnete sie filigran, sie blieb rhythmisch prägnant, und nichts geriet ihr zu laut, zu grell oder zu forsch. Es herrschte Gleichgewicht zwischen kultivierter Klangmalerei, Temperament und Ausdruck. (...) chw.

Die Glocke

Pianistin zieht alle Register.
(...) Da gab es aus dem reichen „Bilderbuch“ der „Préludes“ von Debussy das Klanggebäude der im Meere versunkenen Kathedrale („La cathédrale engloutie“), welche die höchsten und tiefsten Töne des Instrumentes auskostet, wahre Monumentalität erreicht. (...) Eine besondere Spur hinterließ Sonet Nr. 123 in den „Années de pèlerinage“, zunächst als Lied, dann als Klavierstück, das sich hier als zartes Gewebe präsentierte, gefühlvoll, nicht sentimental, zu Tönen geronnene Poesie.
Das Finale freilich schielte dann doch ein wenig in Richtung Salonmusik. Wie viele andere auch verfertigte Liszt Stücke über bekannte Themen aus Opern, hier eine Paraphrase über ein Quartett Verdis „Rigoletto“. Da konnte die Solistin noch einmal alle Register ihrer Kunst ziehen und das Publikum so richtig staunen lassen und mitreißen. Zwei Zugaben waren nötig, ehe das begeisterte Auditorium zum Aufbruch bereit war. Dr. Ekkehard Gühne

Wiesbadener Tagblatt

Außergewöhnliches Hörerlebnis. Klavierabend mit der Pianistin Shizuko Yamamoto bot Rachmainoff und Chopin.
Die Art und Weise, wie sich Shizuko Yamamoto bemühte, jeder Note im sechsten Prélude (h-Moll) eine eigene Dynamik abzugewinnen, führte dazu, dass man meinen konnte, noch nie dieses Stück gehört zu haben (im Vergleich die Einspielung von Arturo Benedetti-Michelangeli, welch ein Kontrast!). Ab dem siebten Prélude überzeugten die Töne der Pianistin, die sogar 23. Prélude (F-Dur) mit ihren Legatospiel der rechten Hand ein außergewöhnliches Hörerlebnis bescherte. may

Taunus-Kurier

Tanzweisen wurden virtuos variiert. Die Pianistin Shizuko Yamamoto spielte Ravel und Chopin in der Christus-Kirche.
Meisterlich ließ die hervorragende Pianistin die Ravelsche Tonschöpfung aufklingen, bewundernswert in ihrer Vielfalt. Und fast ätherisch beschloss sie dann die Begegnung mit dem französischen Meister mit den schillernden „Jeux d‘Eau“ – einem zarten Plätschern des lebenswichtigen Elements. (...) Die Vielseitigkeit der bekannten Komponistin wurde mit dieser Auswahl wirkungsvoll dargestellt. Sie gab einer begnadeten Künstlerin Gelegenheit zu eindrucksvoller Interpretation. Wir möchten ihr gerne noch öfter begegnen. Günter Jacob

Mainz Kurier

Erst mit Ravel kam die Ruhe. Die japanische Pianistin Shizuko Yamamoto spielte im Birkenhof. Hier im barock grundierten Impressionismus, scheint das künstlerische Temperament der Pianistin ihren idealen Ausdruck gefunden zu haben: Frisch und flüssig wie Quellwasser, weicher, getragener und vor allem schlüssiger reihen sich die Arabesken aneinander, wird die komplexe Rhythmik präzise ausgespielt und – man hat es kaum noch zu hoffen gewagt – schließlich findet sich dann auch der herbeigesehnte Ruhepunkt. Markus Kemminer

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