Badische Zeitung

Eine weitere Sternstunde bei den Klosterkonzerten. Die Pianistin Shizuko Yamamoto begeisterte bei den Klosterkonzerten durch außerordentliche Fingersätze.
ST. BLASIEN. Es gibt Konzerte die sprachlos machen. Das letzte Konzert vor der Sommerpause im Festsaal des Kollegs ST. BLASIEN war ein solches. Die Pianistin Shizuko Yamamoto interpretierte Chopin, Debussy, Ravel und Liszt. Obwohl ihre Homepage verrat, dass das Programmangebot alle Epochen vertritt, geben ihre drei Einspielungen preis, dass die persönlichen Schwerpunkte bei den großen Bildmalern Chopin, Debussy und Rachmainoff liegen.
Verständlich, denn bei diesen Komponisten hat sie die Möglichkeit mit der Vielfalt ihrer Fingersätze die Klänge schillern zu lassen. Differenzierungen innerhalb eines Trillers strukturieren in einzigartiger Weise. Sie schafft Farbnuancen von durchsichtigem Pastell bis glutvoller Schwere.
In 45 Minuten stellte sie vor der Pause zunächst Chopins Bilderwelt und Temperamentschwankungen vor. Der Komponist wurde von Yamamoto als polnischer Weltbürger interpretiert. Noctum F-Dur op. 15 Nr. 1 und Es-Dur op. 9 Nr. 2 fasste sie zusammen, träumte, ließ Gewitterstürme toben und fächerte Farbvielfalt auf. Bei der Barcarolle Fis-Dur op. 60 sang die Rechte ein Lied zur Linken, die wiederum von Temperament und Leidenschaft geprägt der „Sängerin“ schillernde Perlenkette ineinander. (...)
Wer die Möglichkeit hatte, Yamamoto auf die Finger zu schauen, erfasste die besondere Technik mit der sie Klänge zu zauber versteht. Jedes Fingerglied wird einzeln eingesetzt von extrem steil bis extrem flach. Ihre Virtuosität liegt nicht im Tempo.
Im Gegenteil. Sie braucht die Mäßigung, um ausmalen zu können.
Nach der Pause charakterisierte Debussy mit La Cathédrale engloutie die Vielfalt von Glockengeläut. Hart und fordernd oder singend oder rufend. Gleich blieb das Metrum des Glockenschwungs, mitunter unterbrochen von Stundenschlägen. In Yamamotos Interpretation wurde das Stück zur Besonderheit. (...)
Trotz dieses umfangreichen Programms ließ sie sich vom nicht enden wollenden Applaus zu einer Zugabe überreden. War in den Pausengesprächen häufig von Sternstunde der Konzertreihe die Rede, so sei hier Betont: Unter den Interpreten des diesjährigen Programms leuchteten schon manche Sterne.
Shizuko Yamamotos Stern strahlte hell und klar, unverwechselbar. Margrit Matyscakvvv

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Impulsiver Krafteinsatz. Klaviermusik in Bad Homburg.
(...) Das mit großzügiger Geste eingeleitete Prélude der „Suite Bergamasque“ von Debussy war beispielgebend für die impulsive Interpretation aller vier Sätze. Das metallisch-glanzvolle Licht des „Claire de lune2 erzeugte Assoziationen an einen brillanten Vollmond, eingefasst in eine unsentimentale und spannungsvolle Nachtstimmung. Bei der von rationaler Durchsichtigkeit geprägten Wiedergabe der drei Sätze aus den „Images“ (Band 1) von Debussy verblüffte die Pianistin mit ihrer exzellenten manuellen Technik. Die „Estampes“ von Debussy erhielten scharf umrissene Konturen wie bei einem japanischen Holzschnitt. ist.

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Auf Klangwolken schwebend. Meisterkurs-Abschlusskonzert der Chopin-Gesellschaft in Darmstadt.
(...) Die in Frankfurt studierende Japanerin Shizuko Yamamoto zeigte in Ravels Prélude, Fugue und Forlane aus „Le Tombeau de Chouperin“ geschmeidige, schmiegsame Fingerfertigkeit, tönte besonders die Fuge farblich reizvoll ab, in der Forlane gelang ihr ein geheimnisvoll raunendes Piano – Ravel schien auf Klangwolken zu schweben. Die Hannoveranerin Bettina Thimm setzte den „Tombeau“ fort mit Rigaudon, (...) Brigitta Maznec

weiterlesen...

... zurück